Das Eigenheim für den Winter rüsten
Das Eigenheim für den Winter rüsten
Jetzt Schäden durch Schnee, Frost und Kälte vorbeugen, empfiehlt der Immobilienverband Deutschland, IVD West
Nach einem vielfach recht feuchten Sommer und während der bisher sehr milden Herbsttage ist es nun an der Zeit, vor der stärkeren Kälte die eigenen vier Wände winterfest zu machen.
So sind es im und am Haus vor allem vier Bereiche, die Aufmerksamkeit verlangen: Fenster, Türen, Dach und Heizungsanlage. Im Außenbereich müssen Wasserleitungen und eventuell der Gartenteich vor einer möglichen Frostperiode geschützt werden. Zudem lassen sich kostspielige Schäden vermeiden, wenn frühzeitig kleinere Mängel am Dach und an den Fenstern ausgebessert werden. „Auf diese Weise lässt sich auch beim Heizen deutlich der Energieverbrauch senken“, sagt dazu Alexander Geischer, Geschäftsführer des IVD West.
Mit einem starken Wintereinbruch können kleine Schäden am Dach deutlich größer werden und teure Folgereparaturen nötig machen. Überprüfen lassen sollten Immobilienbesitzer das Dach von einem Fachmann. Andere Vorbereitungen können selbst vorgenommen werden. Zum Beispiel ist es wichtig, das Laub aus Regenrinnen und Fallrohren zu beseitigen. Denn aufgrund verstopfter Regenrinnen kann Wasser überlaufen und an die Hauswand gelangen. Unschöne Verfärbungen sind die Folge. „Befinden sich Risse in der Hauswand, kann das Wasser zudem ins Mauerwerk eindringen und Schimmelbefall auslösen“, erläutert Geischer. Darüber hinaus steigt durch feuchte Wände der Energiebedarf, da Feuchtigkeit die Wärme ableitet.
Wenn Fenster und Türen nicht richtig schließen, kann die warme Heizungsluft leicht entweichen und kalte Außenluft eindringen. Bei undichten Fenstern reicht es oft bereits aus, die porös gewordene Gummilippe zu ersetzen. Bei Türen sind Abdichtungsleisten, die zum Beispiel mit kleinen Bürsten versehen sind, oder Türvorleger hilfreich. Wenn allerdings die Fugen zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk undicht geworden sind, sollte man das Ausbessern der Schäden lieber einem Fachmann überlassen. Die fachmännische Ausführung verhindert, dass so genannte Wärmebrücken entstehen – also Stellen, die Wärme schneller nach außen transportieren als andere und Schimmelbefall fördern.
Die Heizungsanlage sollte mindestens einmal im Jahr überprüft werden. IVD-Experte Alexander Geischer empfiehlt, für die Wartung unbedingt einen Fachmann heranzuziehen. Diese Investition lohnt sich langfristig, denn wer hier spart, dem drohen später hohe Kosten wegen fehlerhafter oder ungenügender Arbeiten. Zudem sollten Hausbesitzer selbst regelmäßig kontrollieren, ob die Heizkörper Mängel aufweisen. Zeigt sich Rost, ist dies zum Beispiel ein Hinweis auf undichte Stellen. Gluckert es in den Heizkörpern, sind im Wasser Luftblasen enthalten. Das Gluckern verschwindet, wenn die Heizkörper entlüftet werden. Nicht entlüftete Heizungsanlagen verbrauchen bis zu 15 Prozent mehr Energie.
Alle Wasserleitungen, die außen verlaufen – zum Beispiel die Rohre eines externen Pumpensystems – müssen entleert werden, um Frostschäden zu vermeiden. Ein Einfrieren der außen montierten Wasserhähne kann vermieden werden, indem die Wasserzufuhr abgedreht wird. Regentonnen sollten rechtzeitig und vollständig entleert werden, da sie sonst zu platzen drohen. Auch der Teich sollte vor Frost geschützt werden. Friert er zu, steigt die Gefahr, dass der Sauerstoffgehalt im verbleibenden Wasser zu weit sinkt und Fische sterben. Wer allerdings einfach mit Hammer oder Axt ein Loch in die entstandene Eisdecke schlägt, tötet durch die Druckwelle möglicherweise seine Fische. Besser ist es, einen Teichbelüfter einzusetzen, der das Wasser in Bewegung hält und so das Zufrieren verhindert.
Wer neben den genannten Vorbereitungen zudem noch sicherstellt, dass eine funktionsfähige Schneeschippe vorhanden ist und rechtzeitig genügend Streusand beziehungsweise -granulat bereithält, ist gut auf den Winter vorbereitet.
Quelle: IVD-West