Richtig Heizen und Geld sparen
Der Herbst beginnt und mit ihm die diesjährige Heizperiode. Jedoch kommt es aufgrund eines vermeintlichen Umwelt- und Sparsamkeitsbewusstseins oft vor, dass Heizkosten durch falsches Heiz- und Lüftungsverhalten
gespart werden sollen. Die Folge können höhere Heizkosten und sogar dramatische Schäden wie die Bildung von Schimmel sein. „Viele Menschen schalten morgens, bevor Sie zur Arbeit gehen, die Heizung aus. Abends wird dann nach dem Zurückkommen doppelt so stark geheizt“, beschreibt Burkhard Blandfort, Vorsitzender des IVD West, ein häufiges, ungünstiges Heizverhalten.
Wie ein behagliches Raumklima in der Wohnung hergestellt und dennoch Heizkosten gespart werden können, zeigt der Immobilienverband Deutschland IVD, Region West, auf. Besonders wichtig ist, auch innerhalb der Wohnung möglichst alle Türen geschlossen zu halten. Der Luftaustausch bei geöffneten Türen kann aus bauphysikalischen Gründen zu raumklimatischen Problemen führen, die neben erhöhten Heizkosten Feuchteerscheinungen zur Folge haben. Diese wiederum gelten als Hauptursache für Schimmelbildungen. Die Art der Raumbeheizung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Hier gilt: Jeder Raum sollte separat und gleichmäßig beheizt werden. Ausgekühlte Wohnungen sind anfällig für die Bildung von Schimmel, da kalte Wandflächen die im Raum befindliche Luftfeuchtigkeit zum Kondensieren bringen. Deshalb ist richtiges Heizen und Lüften aller Räume notwendig.
Richtig Heizen bedeutet, dass gerade in der kalten Jahreszeit die Wohnung gleichmäßig beheizt wird. Dabei soll die Heizung aber nicht im vollen Betrieb laufen. Es reicht, wenn die Heizkörper niedrig eingestellt werden. Wenn Wohnräume allerdings nur „nach Bedarf“ beheizt werden, führt dies erwiesenermaßen nicht etwa zu einer Einsparung, sondern zu deutlich höheren Heizkosten, Auch die Wärmeträger wie Möbel und Wände müssen dann erst wieder „aufgeheizt“ werden. Dieses Verhalten steigert den Bedarf an Heizenergie erheblich.
In der kalten Jahreszeit sparen viele Menschen fälschlicherweise auch beim Lüften. Der Austausch von Raumluft ist jedoch sehr wichtig. Optimal gelüftet wird ein Raum, indem man das Fenster für kurze Zeit weit öffnet. In wenigen Minuten ist die komplette Luft im Raum ausgetauscht. Das kurze, intensive Lüften sorgt für einen geringeren Abfall der Raumtemperatur als längeres Lüften, z.B. mit einem gekippten Fenster. „Langes Lüften kühlt die Wandoberflächen ab und bei zu hohen Zimmertemperaturen kann sich Feuchtigkeit bilden. Die Spaltlüftung ist grundsätzlich nicht zu empfehlen. Gekippte Fenster bleiben oft sehr lange geöffnet, dadurch kommt es während der kalten Jahreszeit zu unnötigen Energieverlusten und Schimmelbefall kann durch die stärkere Auskühlung der Fensterrahmen begünstigt werden.“, so IVD Vorsitzender Blandfort.
Einen weiteren Hinweis hält der IVD West für Bauherren bereit: Auch während der Bauphase ist im Winter auf eine ausreichende Beheizung zu achten. Denn wer den Rohbau nicht ausreichend schützt und beheizt, bekommt das fertige Haus nur langsam und teuer wieder trocken. Mehrere tausend Liter Heizöl über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren seien beispielsweise vonnöten, um ein einfaches Einfamilienhaus trocken zu heizen.
Quelle: IVD- West