Aktuelle Baugenehmigungszahlen
Einbruch bei Baugenehmigungen macht deutlich: Das Einfamilienhaus wird für Familien zunehmend unerschwinglich.
Die heute vom Statistischen Bundesamt DESTATIS veröffentlichten Zahlen
zur Talfahrt bei den Baugenehmigungen sind ein weiteres Alarmzeichen: Immer mehr Menschen in der breiten Mitte unserer Gesellschaft können sich kein Wohneigentum mehr leisten. Darauf weist die Bundesgeschäftsführerin des Immobilienverbands Deutschland (IVD), Carolin Hegenbarth, hin.
Der IVD macht dies am dramatischen Rückgang bei den genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern fest. Laut DESTATIS sind die Baugenehmigungen für diese von privaten Bauherren bevorzugten Gebäudetypen um 10,1 Prozent (Zweifamilienhäuser) und sogar 15,9 Prozent (Einfamilienhäuser) zwischen Januar und November 2022 eingebrochen.
„Vor dieser Entwicklung warnen wir seit geraumer Zeit“, sagt IVD-Bundesgeschäftsführerin Hegenbarth. „Die Politik muss erkennen, welche Auswirkungen dieser Trend auf den gesellschaftlichen Frieden und Zusammenhalt hat.“
Dabei liegen die Lösungsansätze der Bau- und Immobilienwirtschaft der Bundesregierung auf dem Tisch. Nicht nur für den sozialen Wohnungsbau, sondern auch für den Neubau insgesamt braucht es eine verlässliche öffentliche Förderung durch den Bund und die Länder. „Die Förderung muss so ausgestaltet werden, dass sie die steigenden Kosten abfedert und damit den Bau und Erwerb von privaten Eigenheimen wieder erschwinglich macht. Sonst wird sich die Talfahrt ungebremst fortsetzen“, so Hegenbarth.
Wie hoch mittlerweile die Belastung durch den Erwerb eines Einfamilienhauses für eine Familie in der Mitte unserer Gesellschaft geworden ist, macht der IVD an einer aktuellen Beispielrechnung deutlich: Beim Kauf eines durchschnittlichen neu gebauten Einfamilienhauses zum Preis von 430.000 Euro und einem Netto-Einkommen von 4.500 Euro belastet der Immobilienkredit (25% Eigenkapital) das Einkommen der Familie mit 44,6 Prozent.
Quelle: IVD-West