Hohe Nachfrage nach Wohneigentum – Wert von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen steigt deutlich
• Wert von Einfamilienhäusern plus 8,5 Prozent, Wert von Eigentumswohnungen plus 7,5 Prozent
• Nachfrage nach Wohnimmobilien im Umland steigt
Der deutsche Wohnungsmarkt zeigt sich trotz Corona-Krise sehr wertstabil, das zeigt der aktuelle IVD-Wohn-Preisspiegel 2020/2021. Der IVD Research hat dabei auf Basis von Daten aus dem ersten Halbjahr 2020 einen deutlichen Trend ermittelt: Eigentümer können sich auch in dem Corona-Jahr 2020 über einen weiteren Wertzuwachs ihrer Wohnung beziehungsweise ihres Hauses freuen. Bei Eigenheimen, also Einfamilien- und Reihenhäusern, hat sich der Wertzuwachs besonders stark vergrößert.
„Der Wohnungsmarkt in Deutschland zeigt sich weiterhin sehr robust. Größere Corona-Effekte sind nicht festzustellen. Natürlich gibt es viel Unsicherheit. Allerdings suchen gerade in Zeiten wie diesen immer mehr Menschen nach sicheren Anlagen sowie mehr Platz und Lebensqualität für ihre Familie. Das lässt die Werte insbesondere von Einfamilienhäusern und Wohnimmobilien im Umland steigen“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD, und ergänzt: „Wer bereits Wohneigentümer ist, profitiert von diesen Wertzuwächsen.“
Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Bestand sind bundesweit fast so stark gestiegen wie im Vorjahr. So ist eine Bestandswohnung mit mittlerem Wohnwert derzeit rund 7,5 Prozent mehr wert als im Vorjahr (2019: plus 8,3 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis beträgt rund 2.330 Euro je Quadratmeter. In den Top-7-Städten fiel der Kaufpreisanstieg mit 8,8 Prozent stärker aus als im bundesweiten Durchschnitt. Am kräftigsten stiegen die Preise in Berlin (plus 11,5 Prozent), weder der Mietendeckel noch die Corona-Krise konnten die Nachfrage trüben. Dennoch bleibt Berlin mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 2.900 Euro (Bestand, mittlerer Wohnwert) die günstigste der Top-7-Städte. Mit Abstand am teuersten ist weiterhin München (6.200 Euro), wo die Wertdynamik mit einem Anstieg um 7,8 Prozent jedoch weniger kräftig ausfällt. Im Neubausegment mit mittlerem Wohnwert hält sich die Wertdynamik konstant bei 7,0 Prozent (2019: plus 6,9 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt liegt der Wert einer solchen Wohnung bei rund 3.700 Euro pro Quadratmeter. In den Top-7-Städten belaufen sich die Kosten auf durchschnittlich 5.200 Euro pro Quadratmeter.
Pandemie beschleunigt Trend zur Suburbanisierung
Bei Einfamilienhäusern hat der durchschnittliche Wertzuwachs bundesweit an Tempo gewonnen. Im Bestand mit mittlerem Wohnwert stieg der Wert um 8,5 Prozent (2019: plus 6,6 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Einfamilienhaus jetzt rund 417.000 Euro. Auch bei Reihenhäusern hat sich die Dynamik mit 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr etwas erhöht (2019: plus 6,5 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Reihenhaus im Bestand rund 328.000 Euro. Diese Entwicklung zeigt sich in diesem Jahr in allen Städteklassen. In den Top-7-Städten liegt der Preis eines Einfamilienhauses mit mittlerem Wohnwert durchschnittlich 10,3 Prozent höher als im Vorjahr (2019: plus 7,7 Prozent). In den Mittel- und Kleinstädten stiegen die Werte von Einfamilienhäusern um 6,7 Prozent beziehungsweise 5,1 Prozent (2019: plus 6,2 Prozent bzw. 4,4 Prozent).
„Der Trend zum Wohnen außerhalb der Metropolen hat durch die Corona-Krise neuen Schwung gewonnen. Waren es vorher vor allem junge Familien mit Kindern, die in ländlicheren Regionen mehr Freiraum, Sicherheit und bezahlbaren Wohnraum suchten, hat das Umland durch Quarantäneerfahrungen, Ausweitung von Home-Office und flexiblere Arbeitsplatzmodelle allgemein an Zuspruch gewonnen. Wir erwarten, dass dieser Trend anhalten wird“, sagt Schick.
Quelle: IVD-West