Wertverlust durch schlechte Internetanbindung
Warum Glasfaser & Co für Immobilienbesitzer wichtig sind
Die deutsche Bundesregierung will ein “Recht auf schnelles Internet” für alle Bürger gesetzlich verankern. Eine entsprechende Regelung ist Teil der Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG), die der Bundestag inzwischen beschlossen hat. Gleichzeitig wird „Das Graue-Flecken-Förderprogramm“ neu aufgelegt. Der Bund stellt darin zur Breitbandförderung Mittel in Höhe von rund 12 Milliarden Euro für die Förderung von Glasfaseranbindungen zur Verfügung. In einigen Jahren also wird ein Glasfaseranschluss – oder vergleichbar schnelle Internetanbindungen – Standard sein in deutschen Wohnungen. Was bedeutet aber das Fehlen eines solchen Anschlusses zum heutigen Zeitpunkt für den Wert einer Immobilie? Drohen gar bei einem Verkauf besonders im ländlichen Raum weniger Interessenten?
Die Lage einer Immobilie beeinflusst ihren Wert maßgeblich. Dabei spielen nicht nur weiche Faktoren wie eine idyllische Umgebung oder ein lebhaftes Stadtviertel eine Rolle, sondern in erster Linie ist die Infrastruktur wichtig. Gerade für das Wohnen auf dem Land gilt: Je besser die Verkehrsanbindung an die nächste Metropolregion, desto wertbeständiger zeigt sich der Immobilienmarkt. In den letzten Jahren ist zudem das Thema digitale Infrastruktur in den Vordergrund gerückt. Wer auf dem Land lebt, möchte und muss mit der weiten Welt verbunden sein. Durch die Pandemie und das Erstarken des Homeoffice-Konzepts hat dieser Bereich noch einmal an Wichtigkeit zugelegt.
Eine aktuelle Umfrage des Eutelsat-Breitbanddienstleisters konnect zum Zusammenhang von digitaler Anbindung und Immobilienwert kommt zu folgendem Schluss: „Lahmt das Internet, sinkt das Kaufinteresse“. Die Erhebung mit über 2.000 Teilnehmern hat ergeben, dass jeder Zehnte vom Kauf einer Wohnung oder eines Hauses absehen würde, wenn der Internetanschluss nicht den Erwartungen entspricht. Für mehr als ein Fünftel der Befragten der Eutelsat-Studie reduziert sich der Immobilienwert um zehn Prozent, für ein Achtel sogar um 20 Prozent, wenn die Breitbandanbindung zu schlecht ist. In ländlich geprägten Regionen und den Randlagen der Metropolen sind diese Einschätzungen in verschärfter Form wahrnehmbar.
„Lieber gutes Breitband als ein Garten“
Neben Aussehen und Zustand sowie der Energieeffizienz ist eine hochwertige Breitbandverbindung zu einem wichtigen Kriterium bei der Auswahl einer Immobilie geworden. Weitere Ergebnisse der Umfrage: Mit 43,1 Prozent liegt der Internetanschluss bei den Kaufkriterien gleichauf mit der Größe der Immobilie (43,3 Prozent). Insgesamt wird ein hochwertiger Internetzugang höher eingestuft als ein Garten (41,4 Prozent) oder die Nähe zu Einkaufsgelegenheiten (27,9 Prozent) und öffentlichen Verkehrsmitteln (27,3 Prozent). Ein knappes Fünftel der Umfrageteilnehmer würde sogar auf den Garten verzichten, wenn sie dafür eine Internetverbindung mit ausreichender Bandbreite erhielten.
Quelle: IVD-West